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Übergewichtige haben einen geringeren Kalorienverbrauch beim Sport
Die Faustregel kennt jeder, der schon einmal versucht hat abzunehmen: Weniger essen und mehr Sport treiben – dann purzeln die Pfunde. Die Überlegung dahinter ist einfach: Wird der Kalorienverbrauch durch Sport erhöht und die Kalorienzufuhr durch Fasten verringert, muss der Körper an die eigenen Reserven ran, um den Kalorienbedarf zu decken. Doch was bislang wie in Stein gemeißelt schien, bringt eine Untersuchung der University of Ottawa – zumindest in Teilen - ins Wanken. Die kanadischen Wissenschaftler haben anhand von 1750 Probanden untersucht, inwieweit zusätzliche Bewegung den Grundenergiebedarf – den sogenannten ‚Ruheumsatz‘ - tatsächlich ansteigen lässt.
Die Ergebnisse der Forscher hätten wohl nur wenige erwartet: In der Betrachtung des Gesamtkalorienverbrauchs tauchten in der Untersuchung nur 72 Prozent der durch Sport zusätzlich benötigten Kalorien auf. Stellt sich also die Frage, wo die übrigen 28 geblieben sind. Die Antwort liegt in der Reaktion des Körpers auf den zusätzlichen Kalorienverbrauch beim Sport. Steigt der Verbrauch während der sportlichen Bewegung reagiert der Körper mit einer Herabsetzung des Ruheumsatzes, so dass nur ein Teil der durch Sport zusätzlich verbrannten Kalorien in der Endabrechnung auftaucht.
Bei stark übergewichtigen und adipösen Menschen verkleinert sich die Lücke zwischen dem positiven Effekt der Zusatzbewegung und der gegenläufigen Sparreaktion des Körpers sogar noch einmal wesentlich, so dass im Schnitt nur wenig mehr als die Hälfte der vermeintlich beim Sport verbrannten Kalorien am Ende bemerkbar machen. In (seltenen) Extremfällen, kann das Kompensationsverhalten des Körpers zu dem absurd anmutenden Ergebnis führen, dass der Patient durch Sport sogar Gewicht zulegt, statt zu verlieren.