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Rehabilitation per Computerspiel
Körperliche Ertüchtigung und Computerspiele erscheint den meisten Menschen wohl noch immer als Widerspruch. Dabei geht das grundsätzliche Konzept des sogenannten „Exergaming“, bei dem die Bewegungen auf dem Monitor durch Bewegungen mehrerer Körperteile des Spielers gesteuert werden, bis in die achtziger Jahre zurück. Spätestens seitdem 2010 entsprechende Angebote namhafter Hersteller den Massenmarkt der Computerspieler erreicht haben, ist Exergaming ein fester Bestandteil der Computerspielewelt.
Nun haben finnische Wissenschaftler den medizinischen Nutzen von Exergaming für Menschen, die sich einer totalendoprothetischen Operation des Knies (Ersetzung des Kniegelenks durch einen kompletten künstlichen Gelenkersatz) unterzogen haben. Die Mediziner teilten dafür die 52 Probanden im Alter zwischen 60 und 75 in zwei Gruppen, von denen die Teilnehmer der Interventionsgruppe ihre Rehabilitation mithilfe individuell zugeschnittener Exergaming-Übungen absolvierte, während die Kontrollgruppe mit traditionellen Rehamaßnahmen arbeitete. Bei den begleitenden standardisierten Untersuchungen nach zwei und vier Monaten zeigte sich bei der Exergaming-Gruppe eine in Teilen signifikant schnellere und stärkere Verbesserung bei der Beweglichkeit als in der Kontrollgruppe. Bei der Untersuchung des Funktions- und Schmerzniveaus des Knies hielten sich beide Gruppen die Waage. Die schneller zum körperlichen Erfolg führende Rehabilitation per Exergaming wirkt sich nach den Studienergebnissen auch mental aus. So waren 100 Prozent aller Teilnehmer der Interventionsgruppe mit der Entwicklung nach der Knie-OP zufrieden, während sich 26 Prozent der Kontrollgruppe einen besseren Verlauf der Reha gewünscht hätten.