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Schulterschmerzen bei Hypermobilitätssyndrom können wegtrainiert werden

Aus dem Fernsehen oder Zirkusaufführungen kennen wohl die meisten sogenannte Schlangenmenschen. So nennt man Menschen, die Ihren Körper, genauer gesagt ihre Gelenke, in scheinbar jede nur erdenkliche Richtung biegen und verdrehen können. In der Medizin gibt es ein Fachwort für diese außergewöhnliche Fähhigkeit: Hypermobilitätssyndrom.

Noch ist sich die Wissenschaft nicht ganz im Klaren, was für das Hypermobilitätssyndrom ursächlich ist. Während manche Mediziner das Phänomen als eine spezielle Rheumaerkrankung ansehen, betrachten andere das Syndrom als grundsätzlich nicht krankhaft. Klar ist, dass die im Babyalter normale Extrembeweglichkeit bei den meisten Menschen bis ungefähr zur Pubertät nachlässt und mit weiter zunehmenden Alter sich sogar umkehrt, so dass die Beweglichkeit immer weiter eingeschränkt wird. Bei Menschen mit Hypermobilitätssyndrom bleibt die außergewöhnliche Flexibilität erhalten, geht allerdings häufig mit Schmerzen einher. Laut einer Untersuchung einer Forschungsgruppe der Abteilung für Sportwissenschaften und klinische Biomechanik der dänischen Universität Odense leiden 80 Prozent aller von dem Syndrom Betroffenen an Schulterschmerzen und Instabilität der Gelenke. Trotz dessen bekanntermaßen stabilisierenden Wirkung scheuen sich behandelnde Ärzte davor, die Patienten zum Krafttraining zu ermuntern. Der Grund ist die Sorge um eine noch stärkere Belastung der Gelenke und eine damit womöglich einhergehende Verschlimmerung der Situation.

Die dänischen Forscher haben dazu eine Studie mit 100 vorwiegend weiblichen Probanden durchgeführt, wobei die eine Hälfte unter physiotherapeutischer Aufsicht Krafttraining mit Gewichten absolvierte, während die andere Hälfte die Übungen ohne Hanteln oder andere Gewichte durchführte. Das Ergebnis ist eindeutig: Während sich bei den Teilnehmern mit höherer Trainingsintensität fast 70 Prozent eine deutliche Besserung zeigte, erreichten lediglich etwas mehr als 50 Prozent der Teilnehmer der anderen Gruppe vergleichbare Resultate.