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Kindergesundheit leidet unter Corona-Maßnahmen

Ein Forscherteam der Universität Graz hat eine Untersuchung über den körperlichen Fitnesszustand österreichischer Grundschulkinder während des ersten Jahres der Corona-Pandemie vorgelegt. Die Ergebnisse der Untersuchung, die im September 2019 eigentlich als Studie über die Wirkungen von Schulsport an Grundschulen angelegt war, sind nach Meinung der Forscher gesundheitlich gravierend und verlangen nach Gegenmaßnahmen. So hatten sich die Fitnesswerte bei den an der Untersuchung beteiligten 764 Jungen und Mädchen im Alter von sieben bis zehn Jahren von September 2019 bis September 2020 deutlich verschlechtert. Schafften die Kinder zu Beginn der Studie im Sechs-Minuten-Lauftest noch eine durchschnittliche Strecke von 917 Metern, betrug dieser Wert ein Jahr später nur noch 815 Meter. Dieser Rückgang von elf Prozent wird von den Wissenschaftlern als „substantiell“ eingeordnet. Parallel dazu hat sich der Body Mass Index der jungen Probanden erhöht. Der Anteil an Übergewichtigen und Fettleibigen stieg im Untersuchungszeitraum von 20,1 auf 24,3 Prozent. Die Forscher sehen einen direkten Zusammenhang zwischen den Corona-Maßnahmen und der Verschlechterung gesundheitlichen Kennziffern. Sie betonen auch, dass nicht nur Bewegungsmangel durch Schul- und Sportvereinschließungen, die mit dem Lockdown einhergingen, als Ursache in Frage kommt, sondern auch veränderte Essgewohnheiten und eine schlechtere psychische Gesundheit infolge der Corona-Maßnahmen junter die Lupe genommen werden müssen. „Die körperliche Entwicklung ist für Kinder genauso wichtig wie ihre akademische Entwicklung. Es werden zusätzliche Anstrengungen benötigt, um die Ernährungsqualität und die psychische Gesundheit zu verbessern“, lautet der Appell der Österreicher.