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Bewegung – eine effektive Waffe im Kampf gegen die Depression

Bewegung hilft, Depression zu bekämpfen.

Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. Statistisch betrachtet erkranken fast zehn Prozent aller Deutschen im Laufe seines Lebens daran. Die Ursachen dafür sind auf zahlreiche Faktoren verteilt. Genetik, Psyche und äußere Einflüsse, wie beruflicher und privater Stress bis hin zur Überlastung, wirken in der Regel zusammen und führen bei vielen Menschen letztlich zur Depression. Auch ein fehlendes intaktes soziales Umfeld - was in der gegenwärtigen Pandemie eine große Rolle spielt – fördert die Erkrankung.

Basierend auf der Beobachtung, dass sich Menschen mit Depressionen nicht nur aus ihrem Umfeld zurück ziehen, sondern auch ihre sportlichen und sonstigen Bewegungsaktivitäten stark zurück gehen, haben Mediziner der Ruhr-Universität in Bochum untersucht, ob und inwieweit gezielte Bewegungsprogramme der häufig auftretenden Reduzierung der Synapsendichte und abnehmende Neuroplastizität, also die Anpassungsfähigkeit des Gehirns, die mit der Depression einher gehen, entgegen wirken können. Für die Untersuchung teilten die Forscher 41 Depressionspatienten in zwei Gruppen, von denen die eine neben der psychologischen Therapie über einen Zeitraum von drei Wochen auch ein spezielles Bewegungsprogramm absolvierten, bei dem Partner- und Gruppenübungen und -Spiiele im Mittelpunkt standen. Ziel war es, den Probanden einerseits mögliche bestehende Ängste vor sportlichem Misserfolg zu nehmen und das soziale Miteinander zu stärken. Mithilfe eines standadisierten Testverfahrens fanden die Forscher nach Ablauf der dreiwöchigen Untersuchung eine deutliche verminderte Symptomatik bei der Gruppe, die das Bewegungsprogramm absolviert hatte, vor. Neurologische Untersuchungen zeigten außerdem, dass sich auch die Gehirnplastizität bei dieser Gruppe signifikant verbessert hatte. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass Sport und Bewegung nicht nur bei der Behandlung einer klinischen Symptomatik einer Depression hilfreich sein kann, sondern auch in der Prophylaxe eine wichtige Rolle spielt.