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Corona - auch eine große psychische Belastung.

Während in den Medien täglich Zahlen zu Inzidenzwert, Krankenhausauslastung und Sterbefällen in Verbindung mit dem Coronavirus präsentiert werden, ist von den kollateralen gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie weit seltener die Rede. Dazu zählen insbesondere psychische Erkrankungen, die seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 deutlich zugenommen haben., wie eine Reihe von Studien belegt.

Das Leibniz-Institut für Resilienzforschung in Mainz unter der Leitung von Professor Klaus Lieb hat in einer Auswertung von 104 Studien vor allem eine starke Zunahme von Depressionen und Angststudien festgestellt. Frauen sind dabei häufiger betroffen als Männer, obwohl bei letzteren ein höheres Risiko besteht, an COVID 19 zu erkranken. Die Wissenschaftler konnten auch Belege dafür finden, dass psychische Vorerkrankungen, ein niedriges Bildungsniveau, eine ungesicherte soziale Situation sowie fehlende Partnerschaftsbeziehungen die Gefahr für eine psychische Störung erhöhen. Da der Großteil der ausgewerteten Studien im Verlauf der ersten Corona-Welle durchgeführt wurden, konnten die Wissenschaftler noch keine gesicherten Erkenntnisse über die weitere Entwicklung der psychischen Erkrankungen erzielen. Allerdings wiesen erste Erkenntnisse auf eine Zunahme hin.

Die Gruppe, die besonders hart von den Einschränkungen der Lockdowns betroffen wurden, sind Kinder und Jugendliche. Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich spricht von 54 Prozent weiblicher Jugendlicher, die von März bis April 2020 Symptome einer Depression zeigten. Mbei den männlichen Jugendlichen beträgt die Quote 38 Prozent. Die Quote von Angststörungen bewegt sich zwischen 47 Prozent (weiblich) und 33 Prozent (männlich). Dazu hat die von den Wissenschaftlern ausgewertete Studie „Swiss Youth Epidemiological Study on Mental Health“ Verhaltensstörungen, wie Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsdefizite, Wutausbrüche u.a., bei einem Anteil von bis zu 20 Prozent der Jugendlichen in einem behandlungsbedürftigem Maß festgestellt.